Im Prinzip beruht das Verfahren darauf, dass das Penetriermittel aufgrund niedriger Oberflächenspannung und hoher Kapillarwirkung in mikrofeine Risse und Poren eindringt.
Es können bei sämtlichen metallischen Werkstoffen, vielen Kunststoffen, Glas und Keramiken Oberflächenfehler nachgewiesen werden. Eine Eindringprüfung kann nur an nicht porösen Werkstoffen durchgeführt werden. Ferner ist darauf zu achten, dass die zu prüfenden Oberflächen frei von jeglichen Beschichtungen und Verunreinigungen sein müssen, damit das Penetriermittel in die eventuell vorhandenen Oberflächenfehler eindringen kann.
Das Eindringverfahren kann bei Tageslicht mit dem Farbeindringverfahren oder mit fluoreszierenden Penetriermitteln unter UV-Licht angewendet werden. Die Prüfung kann sowohl mit einfachsten Mitteln direkt am Bauteil oder aber mit „Penetrieranlagen“ z. B. bei Serienteilen durchgeführt werden.
Vorreinigung
Bei der Vorreinigung muss die Oberfläche sorgfältig von jeglichen Beschichtungen und Verschmutzungen befreit werden.
Eindringvorgang
Das Mittel kann aufgepinselt, aufgesprüht, elektrostatisch oder in einem Tauchbad aufgebracht werden, das Eindringmittel sollte die gesamte Prüffläche benetzen und zwischen 5°C und 50°C 5 bis 30 Minuten einwirken.
Zwischenreinigung
Bei der Zwischenreinigung* wird das überschüssige Eindringmittel von der Prüffläche entfernt; dies erfolgt mit einem systembezogenem Spezialreiniger oder mit Wasser. Bei der Zwischenreinigung ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass eventuell vorhandene Fehlstellen nicht ausgewaschen werden.
Die Vorgehensweise der Zwischenreinigung erfolgt dann in drei Stufen:
Trocknen
Der Trocknungsvorgang kann an der Luft oder in einem geeigneten Trockenofen erfolgen.
Entwicklungsvorgang
Auch der Entwickler kann auf verschiedene Arten (als Nassentwickler, als Pulver oder Elektrostatisch) aufgebracht werden. Dabei ist zu beachten, dass die Entwicklerschicht gleichmäßig und dünn aufgebracht wird. Nach der Entwicklungsdauer, die im Regelfall gleich der Eindringdauer liegt, beginnt die Inspektion der Prüffläche.
Bei dem Farbeindringmittel erfolgen die Anzeigen farbig (meist rot) auf weißem Hintergrund. Bei dem fluoreszierenden Farbeindringmittel stellen sich die Fehleranzeigen leuchtend gelb-grün auf dunkel-violettem Hintergrund dar.
Um die Gefahr des Überwaschens zu vermeiden, werden häufig „nachemulgierbare Eindringmittel“ verwendet. Hierbei handelt es sich um ein nicht wasserlösliches Eindringmittel.
*Bei der fluoreszierenden Prüfung erfolgt sowohl die Zwischenreinigung als auch die Auswertung unter UV-Licht.